…richtig Barfen – aber wie?
Eigentlich ganz einfach! Eine abwechslungsreiche, auf die Ansprüche des Tieres abgestimmte Ernährung ist eine grundlegende Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit unserer Hunde. Eine optimale Ernährung fördert maßgeblich die physische und psychische Gesundheit und kann in erstaunlichem Maße zur Verbesserung des Allgemeinzustandes beitragen.
Bei der Barf-Philosophie wird der Vorfahre Wolf als Vorbild der heutigen Hundeernährung genommen. Dabei füttert man rohes Fleisch, so natürlich wie möglich nach dem Beutetierprinzip.
Die Futterpyramide soll dir helfen, die Aufteilung der Komponenten zu verstehen. Die Verhältnisse der verschiedenen Komponenten müssen nicht jeden Tag exakt stimmen, sollten jedoch über einen Zeitraum von 1-2 Wochen passen!
Hier Details zu den wichtigsten Nährstoffen der Nahrung:
On top sollte täglich ein am besten tierisches Omega-3 Öl über das Futter gegeben werden. Hier ist der Klassiker ein Lachsöl, da die essentiellen Fettsäuren leichter aus einer tierischen Quelle verstoffwechselt werden können. Pflanzliche Öle, wie z.B. Hanf- oder Borretschöl dürfen gerne ergänzend eingesetzt werden.
Weitere Nahrungsergänzungen sind individuell einzusetzen. Sie können tolle Ergebnisse erzielen, sollten jedoch gezielt und in Maßen zur richtigen Zeit und Verwendung eingesetzt werden. Hierfür beraten wir euch gerne individuell!
Obst & Gemüse
Anders als bei uns Menschen benötigt euer Hund kein Obst & Gemüse als Vitaminlieferant. Alle essentiellen Vitamine und Nährstoffe sind bei ausgewogenen Portionen in rohem Fleisch, Innereien und Knochen bereits enthalten.
Obst & Gemüse sind nicht zwingend notwendig, aber gute Ballaststoff- und Rohfaserlieferanten für die Verdauung. Eine geeignete Auswahl besteht beispielsweise aus: Apfel – Birne – Banane – Beeren – Möhren – Zucchini – Rote Beete – Gurke – Brokkoli – Kohlrabi – Salat
Ihr mögt es bequem? Dann füttert einfach die von uns ausgewählten Obst- & Gemüsemischungen, Veggietaler oder Flockenmixe dazu. Möchtet ihr das Gemüse selbst zubereiten? Dann solltet ihr es raspeln, pürieren oder kochen, damit euer Hund es verwerten kann.
Achtung: Nicht auf den Speiseplan gehören Nachtschattengewächse wie Avocado, Tomaten oder Trauben.
Kohlenhydrate
Getreide könnt ihr zusätzlich füttern, sofern es euer Hund verträgt. Anders als wir Menschen, benötigt euer Vierbeiner die Kohlenhydrate aber nicht als Energie- oder gar Nährstofflieferant. Habt ihr Nudeln, Kartoffeln oder Reis übrig, dann könnt ihr diese gerne bei Akzeptanz und Verträglichkeit ab und an in Maßen dem Futter hinzufügen.
Fette
Es ist ein Irrtum, dass vor allem gesättigte Fette schlecht sind. Ganz im Gegenteil, der Hund benötigt ausreichend Fett um seinen Energiebedarf zu decken. Fett ist der wichtigste Energielieferant für euren Hund. Wenn ihr eurem Hund nur mageres Fleisch füttert, hat der Organismus schnell ein Problem. Eiweiß sollte nie als alleiniger Energielieferant dienen, da bei der Verstoffwechselung von Eiweiß Abbauprodukte entstehen. Dieser Vorgang ist völlig normal, allerdings käme es zu einer Überdosierung an Abbauprodukten, wenn Eiweiß hauptsächlich als Energiequelle dient. Das Ergebnis ist eine Überforderung der Leber und Niere.
Bei der Fütterung von mageren Fleischsorten, wie Huhn oder Pferd empfehlen wir, den Fettgehalt der Futterrationen durch pures Fett aufstocken. Hierzu eignen sich tierisches Fett (beispielsweise pures Rinderfett, Hühner- oder Pferdefett), Butterschmalz, Gänseschmalz oder Kokosfett (besonders bei Hunden mit Problemen mit der Bauchspeicheldrüse).
Im Gegensatz zu einem zu hohen Anteil an Kohlenhydraten wird Fett von Hunden in sehr großen Mengen verwertet und das ohne jegliche Nachteile oder Risikoerhöhungen für die Bauchspeicheldrüse. Fett ist außerdem Geschmacksträger und wird daher in der Regel sehr gerne von Hunden gefressen.
Proteine
Neben Fett ist das Eiweiß (oder auch Protein) zweiter wichtiger Bestandteil. Proteine sind insbesondere für den Gewebeerhalt und -aufbau zuständig. Dies betrifft zum Beispiel Haut, Krallen, Fell, Organe, Muskeln, Sehnen und Knochen. Vereinfacht gesagt dient Fett also der Energiezufuhr, Eiweiß dem Zellaufbau.
Proteine werden unterschieden in pflanzliche- und tierische Proteine. Proteine pflanzlichen Ursprungs sind für eure Hunde eher von Nachteil, tierische Proteine hingegen sind wichtig für den Organismus!
Außerdem unterscheidet man leichter verdauliche- und schwerer verdauliche Proteine. Je nachdem wie lange ein Nahrungsbestandteil braucht, um vom Körper aufgenommen zu werden, desto leichter oder schwerer ist seine Verdaulichkeit. Für euren Hund sind Eiweiße tierischen Ursprungs wie z.B. Muskelfleisch generell hochwertiger und zusätzlich leicht verdaulich. Im Gegensatz zu Frischfleisch werden in Trockenfutter oft minderwertige Nebenerzeugnisse oder gar pflanzliche und damit sehr schwer- oder gar unverdauliche Eiweiße verwendet.
Argumente wie Rohfleischfütterung sei zu eiweißhaltig entsprechen nicht den Tatsachen. Wenn man den Proteinbedarf eines Hundes mit wissenschaftlichen Werten ermittelt und entsprechende Berechnungen durchführt wird sichtbar, dass man mit einer ausgewogenen Rohfütterung keine Überdosierung von Eiweiß erreichen kann.
Fleisch besteht zu einem großen Prozentsatz aus Wasser und nur zu 12-14% aus Rohprotein, Fett und Rohasche.
WICHTIG: Es müssen hochwertige Proteine gefüttert werden! Das trifft vor allem bei Vorerkrankungen wie Niereninsuffizienzen zu, bei denen leider oft falsche Empfehlungen wie proteinarme Fütterung gegeben werden.
Innereien
Innereien sind ein sehr wichtiger Bestandteil jeder ausgewogenen Barfration! In innereien sind sehr viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Die Leber spielt hierbei die größte Rolle und liefert zum Beispiel sehr viel Vitamin A, das zum Aufbau, Schutz und Regeneration von Haut und Schleimhäuten und wichtig für Sehkraft, Knochenwachstum und Wiederstandskraft ist. Vitamin D reguliert unter anderem das Calzium-Phosphor Verhältnis und fördert die Nebenschilddrüsen.
Herz liefert z.B. die Aminosäurenverbindung L-Carnitin, die für den Aufbau und Erhalt von Muskeln benötigt wird.
Blut, das in den Innereien reichlich enthalten ist, liefert ebenfalls eine Menge an Mineralien wie z.B. Eisen, Natrium, Magnesium, Kalium und Phosphat etc.!
Innereien sind nicht bei allen Hunden der beliebteste Bestandteil der Rohfleischmahlzeit. Falls die Akzeptanz des Hundes sehr gering ist können hier die gewolften Innereien gut untergemischt werden. Zu Beginn können diese auch leicht erhitzt werden um den Hund daran zu gewöhnen, falls notwendig.
Knochen
Aus Zellen, unter anderen den Osteoblasten, wird die unverkalkte Knochengrundsubstanz gebildet, die mit der Zeit Hydroxylapatit anreichert, welches Calziumphosphat ist und den Knochen hart und stabil macht. Bei der Entstehung von Knorpel wird Tropokollagen produziert und als Kollagen abgelagert. Bei diesen beiden Entstehungsprozessen zeigt sich, dass durch die Fütterung von Knochen und Knorpel alles geliefert wird, was für ein gesundes Bindegewebe (Knochen, Zähne, Knorpel, Sehnen, Bänder), sowie der Haut und dem Knochengerüst benötigt wird.
Hier ist es zunächst egal ob der Knochen am Stück verfüttert wird, oder in gewolfter Form! Wir haben in beiden Formen eine große Auswahl, sodass jeder fündig wird.
Barf doch einfach, es ist leichter als du denkst!
Wir bieten euch verschiedene Wege und Möglichkeiten diese Verhältnisse einzuhalten, euren Liebling artgerecht zu ernähren und ihm die perfekte Basis für ein gesundes und gemeinsames Leben zu bieten.
Auf den ersten Blick und besonders für Neueinsteiger sieht das ganze trotz einfacher Darstellung sehr komplex aus und wirkt überfordernd. Das muss es aber gar nicht sein!
Es gibt zwei einfache Möglichkeiten:
1.) Du wählst unsere Kompletten Mahlzeiten, die exakt nach dieser klassischen Barfpyramide aufgebaut und auch offen deklariert sind. Auftauen, etwas Öl und ggf. Seealgenmehl on top, ab in den Napf…fertig!
2.) Wir erstellen (gerne gemeinsam) eine Übersicht für deinen Hund und rechnen den Bedarf der einzelnen Komponenten für z.B. eine Woche aus und erstellen eine Einkaufsliste. Die puren Beutel von Barfgold ermöglichen eine super einfache Portionierung und Zusammenstellung im richtigen Verhältnis. So kann auf individuelle Bedürfnisse und mögliche Besonderheiten eingegangen werden.